Das Ziel des HALT / HASS Verfahrens ist es, durch Erhöhung der Belastungsniveaus während der Prüfung eine kumulative Schädigung am Prüfling zu erzeugen, welche mit derjenigen vergleichbar ist, die in der über die Lebensdauer des Produkts für diese Art von erwarteter Belastung angenommen wird. So können schon in der Entwicklung (Prototypenphase) die Schwachstellen am Bauteil ermittelt und bis zur Markteinführung behoben werden.
Die Bestimmung der Zerstörungsgrenzen des zu prüfenden Produkts erfolgt über die stufenweise Erhöhung der Belastungsintensität, bis hin zum Ausfall (Step-Stress-Prüfverfahren). So werden während einer Grenzlast- bzw. Lebensdauerprüfung u.a. folgende Parameter ermittelt:
DL |
destruct limit / Zerstörungsgrenze |
LDL |
lower destruct limit / untere Zerstörungsgrenze |
UDL |
upper destruct limit / obere Zerstörungsgrenze |
OL |
operating limit / Betriebsgrenze |
LOL |
lower operating limit / untere Betriebsgrenze |
UOL |
upper operating limit / obere Betriebsgrenze |
Das HALT-Prüfverfahren dauert üblicherweise drei bis fünf Tage und bietet zahlreiche Vorteile:
- Frühzeitiges und schnelles Erkennen von Konstruktions- und Fertigungsfehlern noch vor der Produktion
- Reduzierung der Entwicklungszeit und Entwicklungskosten
- Optimierte Produktqualität bei Markteinführung
- Erhöhte Kundenzufriedenheit
Bei dem HASS Belastungstest werden Abweichungen im Fertigungsprozess überwacht und zerstörungsfrei geprüft. Hierzu werden die aus dem HALT-Prüfverfahren gewonnenen Erkenntnisse herangezogen, um das Prüfprofil für die HASS-Prüfung zu erstellen und um die aufgespürten Mängel endgültig zu beseitigen.